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Lehrerpersönlichkeit und Werte

 

„Ein entscheidender Faktor schulischer Wertebildung ist die Lehrerpersönlichkeit, die in ihrem Handeln als (Werte-)Modell bzw. Vorbild fungiert. Ein Vorbild muss nicht vollkommen sein, vielmehr geht es um ein Orientierungsangebot für Schüler sowie um Authentizität und Glaubwürdigkeit."

(Schubarth, 2019)

Lehrkräfte prägen, ob sie wollen oder nicht,  die Persönlichkeit des Kindes, vor allem wenn sie in Schularten arbeiten, die dem Klassenlehrerprinzip folgen. Insbesondere in der Grundschule ist die Rolle der Lehrerpersönlichkeit von großer Bedeutung, da Lehrkräfte dort als Bezugsperson beim Übergang von der Familie bzw. der Kita zur Schule fungieren. Das bis dahin von den Kindern erworbene Wertespektrum wird in der Schule aufgegriffen und erweitert.

Dieser Verantwortung können Lehrkräfte auf unterschiedliche Art und Weise nachkommen. Zentral ist das vorbildhafte Agieren durch eine achtsame Haltung, die das Bewusstsein einschließt, dass jeder Mensch mit seinen Talenten einzigartig ist. Diese positive Wertschätzung des Einzelnen sollte im Umgang mit Vielfalt auch sichtbar werden. 

Burow (2016) schlägt vor, unterschiedliche Intelligenzen (nach Howard Gardeners Theorie der multiplen Intelligenzen) zu nutzen und so die Entfaltung vielfältiger Neigungen zu ermöglichen:

- sprachlich

- logisch-mathematisch

- musikalisch-rhythmisch

- bildlich-räumlich

- körperlich-kinästhetisch

- naturalistisch

- interpersonell

- intrapersonell

- existenziell

 

Dazu müssen neue Lernformen wie Projekte, Teamarbeit, fächerübergreifende Lernmöglichkeiten oder Lernplattformen genutzt werden.

Darüber hinaus können Lehrkräfte verschiedene Mittel nutzen, um Wertebildung anzustoßen: Sie sollten sprachlich dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler das (Vorbild-)Verhalten der Lehrkraft dechiffrieren können, indem die Lehrkraft einfach formuliert und ihr Verhalten altersgerecht erklärt. Außerdem können Lehrkräfte die Lerngruppe im Sinne eines kooperativen, offenen Führungsstils in den Entwicklungsprozess einbeziehen. Zum einen werden dabei Unterrichtsmethoden genutzt, die das selbstgesteuerte Lernen und die Eigenverantwortung fördern, zum anderen kann über zielgerichtet eingesetztes Schülerfeedback nicht nur die Unterrichtsqualität gesteigert werden, sondern die Schülerinnen und Schüler werden auch demokratisch eingebunden.

Grundsätzlich geht es immer darum, menschliche Grundbedürfnisse zu berücksichtigen: Zu ihnen zählen im Schulkontext vor allem das Bedürfnis nach Selbstbestimmung, Kompetenzerleben, Sinn und Zugehörigkeit (Burow, 2016). Wenn Lehrkräfte dies im respektvollen Miteinander zulassen und ermöglichen, erleben die Schülerinnen und Schüler eine positive Werteprägung. Konkret heißt das beispielsweise, dass Lehrkräfte ihre Schülerinnen und Schüler konsequent grüßen und ihnen freundlich im Schulhaus begegnen. Nur wenn eine Lehrkraft respektvolles Verhalten vorlebt, kann sie diesen Respekt auch von jungen Menschen erwarten.

Reflexion des eigenen Verhaltens und eine stete Auseinandersetzung mit sich als Person sind wichtig, um sich das eigene Wirken und die damit verbundene Wirkung im Spannungsfeld von Selbstbild und Fremdbild bewusst zu machen. Unterstützen und beschleunigen können diesen Prozess Fortbildungen, Begleitung durch Expertinnen und Experten, theoretische Auseinandersetzung mit der Thematik, Anregungen durch gute Beispiele, kollegiale Unterstützung und eine werteorientierte Führung.

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