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Wertebildung an bayerischen Schulen » Grundlagen und Definitionen

Grundlagen und Definitionen

Schule ist ein Abbild unserer pluralen Gesellschaft. Hier begegnen sich Menschen in ihrer Individualität, mit ihren jeweils unterschiedlichen Wertvorstellungen. Geteilte Werte sind eine wichtige Voraussetzung für ein gutes Miteinander in Schule und Gesellschaft: WERTE machen SCHULE.
Eine Wertegemeinschaft  besteht in einer demokratischen Gesellschaft darin, dass man sich mit anderen abstimmt – nicht weil man unbedingt dieselben Werte vertritt oder durch sozialen oder politischen Druck vertreten muss, sondern weil Einigkeit darüber besteht, dass unterschiedliche Werte nebeneinander bestehen können, solange gewisse Grundwerte eingehalten werden. Solche Grundwerte wie Frieden, Sicherheit oder die freie Meinungsäußerung finden sich in unserem Grundgesetz oder der Bayerischen Verfassung. Dieser „Minimalwertekonsens“ ist die Voraussetzung dafür, dass unsere Gesellschaft als Wertegemeinschaft funktioniert. Wir müssen diese Grundwerte aber immer neu mit Leben füllen.
Schule hat als wichtige Sozialisationsinstanz die Möglichkeit, die Entwicklung von Heranwachsenden positiv im Sinne der Obersten Bildungs- und Erziehungsziele sowie ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu prägen. Wir sind alle Vorbilder bei der Wertebildung. Gemeinsam tragen wir dazu bei, dass wir in einer von gegenseitiger Wertschätzung, Toleranz und Solidarität geprägten Gesellschaft leben – heute und in Zukunft!
 


Rund um das Thema Werte gibt es zahlreiche Begriffe. Im Folgenden finden Sie grundlegende Definitionen zu den Begriffen Wert, Norm und Tugend.

Werte

Werte sind nach Schubarth (2019) 

„Dinge, Ideen oder Vorstellungen, die Menschen oder Gruppen von Menschen für bedeutend und erstrebenswert halten." 

Neben dieser gibt es zahlreiche weitere Definitionen, die je nach Disziplin (Philosophie, Soziologie, Religionswissenschaften) und Perspektive unterschiedlich sind. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen aber eine Gemeinsamkeit: Werte sind existenziell wichtig und Menschen nutzen sie als Richtlinien für ihr Leben. Dies ist sowohl für einzelne Personen als auch für die Gesellschaft bedeutsam.

Literatur: Schubarth, Wilfried (2019): Wertebildung in der Schule. In: Verwiebe, Roland (Hrsg.): Werte und Wertebildung aus interdisziplinärer Perspektive. Wiesbaden: Springer VS, 79-98.

Normen 

Normen  sind im positiven Sinne Gebote oder im negativen Sinne Verbote, die sich aus einem Wert ableiten und diesen schützen. 

Ein Wert wie Gleichheit konkretisiert sich – je nach Rahmenbedingungen – in unterschiedlichen Normen. Auf den Schulalltag bezogen, bedeutet das z. B., dass alle Schülerinnen und Schüler gleich behandelt werden müssen, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Religion und Nationalität. 

Klassenregeln als Normen schützen z. B. das respektvolle Miteinander in einer Klasse.

 

Tugenden

 Tugenden sind auf Werte bezogene Handlungsmuster, Gewohnheiten und Charaktereigenschaften.

Hierbei unterscheidet man zwischen grundlegenden Tugenden wie z. B. Gerechtigkeit, Tapferkeit, Klugheit und Mut, die unabhängig von der jeweiligen Gesellschaft gelten, und den sog. Sekundärtugenden. Hierzu zählen individuelle Charaktereigenschaften, die zum Gelingen des gesellschaftlichen Zusammenlebens beitragen, wie beispielsweise Fleiß, Disziplin, Zuverlässigkeit, Ordnungssinn, Höflichkeit oder Gehorsam.


 

Wie stehen Werte, Normen eigentlich miteinander in Verbindung? Was ist Wertevielfalt? Und: Was versteht man unter „Wertereflexionskompetenz“? Die folgende Hördatei erklärt diese Zusammenhänge.